Schweizer Automarkt im November
E-Autos profitieren von der Krise
7. Dezember 2021
Die Chipkrise lässt die Autoverkäufe zurückgehen: Im November wurden 17,6 Prozent weniger Neuwagen zugelassen als im Corona-Jahr 2020. Gewinner der Krise sind die Elektroautos.
Im Jahr 2021 sind in den ersten elf Monaten 213'958 Neufahrzeuge auf die Schweizer Strassen gerollt. Das sind knapp 3,2 Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt 2020, aber 22,7 Prozent weniger als vor Corona im Jahr 2019 mit 276'641 Neuwagen. Ob sich der knappe Vorsprung zu 2020 halten lässt, hänge von der Liefersituation im Dezember ab, sagt die Auto-Importeursvereinigung Auto-Schweiz.
«2021 wird kein guter Auto-Jahrgang werden, auch wenn wir im Vergleich zum Corona-Jahr 2020 vielleicht noch ein kleines Plus retten können», lautet ein erstes Fazit von Auto-Schweiz-Sprecher Christoph Wolnik. «Wir hatten uns erhofft, auf ein Niveau von rund 270'000 Neuwagen zu kommen, was bereits über zehn Prozent unter dem langjährigen Durchschnittsniveau von rund 305'000 Zulassungen gelegen wäre.» Doch dieses Ziel habe Auto-Schweiz inzwischen aufgeben. Wolnik: «Die Nachfrage ist absolut vorhanden, doch leider macht uns der Mangel an elektronischen Bauteilen bei der Fahrzeugproduktion einen Strich durch die Rechnung.» Die Importeure hofften nun, dass sich der Markt im nächsten Jahr erhole. Allerdings sei erst im zweiten Halbjahr 2022 mit einer nachhaltigen Besserung der Liefersituation zu rechnen, so Wolnik weiter.
Derweil gewinnen elektrischen Antriebe massiv Marktanteil, da viele Hersteller Elektroautos und Hybride in der Produktion priorisieren. Im November verfügte mehr als jeder zweite Neuwagen über einen elektrifizierten Antrieb oder eine Gas-Motorisierung (53,5%). Der Anteil an Steckerfahrzeugen, die über das Stromnetz aufladbar sind, lag im vergangenen Monat auf Rekordniveau (29,6 Prozent). Darunter waren Elektroautos (19,1%), der Rest Plug-in-Hybride (10,5%). 23,8 Prozent Immatrikulationen entfallen auf Voll- und Mildhybride.