Der stärkste Vierzylinder
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Mercedes-AMG C 63 S E Performance

Der stärkste Vierzylinder

23. Dezember 2022

Mutig! Mercedes-AMG setzt in der C-Klasse nicht mehr auf einen fetten Achtzylinder, sondern auf einen Vierzylinder mit Hybrid-Unterstützung. Damit kommt der Mercedes-AMG C 63 S E Performance auf irre Fahrleistungen. Dafür schwächelt er bei einer wichtigen Eigenschaft.

E Performance statt bollernde Achtzylinder: Bei Mercedes-AMG brechen neue Zeiten an. Auch die Sportmarke im Mercedes-Konzern muss Verbrauch und CO₂-Ausstoss senken. Deshalb sinkt auch die Zylinderzylinder und wird durch Elektromotoren per Plug-in-Hybridantrieb kompensiert.

Im Falle des neuen Mercedes-AMG C 63 S E Performance bleibt nur noch die Hälfte der Zylinder des Vorgängers übrig – vier statt acht. Dennoch ist er mit 476 PS (350 kW) ist der stärkste Serien-Vierzylinder der Welt. Hinzu kommt ein E-Motor an der Hinterachse mit 204 PS (150 kW) – macht 680 PS (500 kW) Systemleistung in der Karosserie eines Familienautos. Der Spurt von 0 auf 100 km/h ist in 3,4 Sekunden durch und abgeriegelt wird die Super-C-Klasse erst bei 270 km/h.

Sonst sind Plug-in-Hybride aufs Sparen getrimmt, aber beim C 63 S E Performance gehts um pure Power. Bloss 4,8 Kilowattstunden (kWh) Nettokapazität hat die Batterie. Mehr als 13 elektrische Kilometer liegen nicht drin und auch der Verbrauch toppt mit 6,9 l/100 km deutlich die sonst PHEV-üblichen Fabelwerte von unter zwei Litern. Immerhin alles Technologie aus der Formel 1: Jede der 560 Batteriezellen wird einzeln gekühlt, damit möglichst viel Strom beim Rekuperieren rein- und beim Beschleunigen wieder rausgeschaufelt werden kann. Nachgeladen wird per 3,7-Kilowatt-Bordlader oder immer dann, wenn der Benziner ein paar PS dafür entbehren kann.

Für 17 Rennstrecken hat der C 63 S die ideale Runde abgespeichert und gibt sogar den richtigen Zeitpunkt für Vollgas samt Elektro-Boost vor. Selbst bei hohem Tempo bleibt der E-Motor dank automatischem 2-Gang-Getriebe spürbar. Zeit, den V8-Sound zu vermissen, bleibt nicht, weil die Fahrdynamik einen voll gefangen nimmt. Mit 2190 Kilogramm toppt der Fünfplätzer-Kombi den Vorgänger um 300 Kilogramm; entsprechend straff wird gefedert und gedämpft. Toll ist die präzise Lenkung; fast überfordernd sind die rekordverdächtigen acht Fahrprogramme, die alle noch im Detail konfiguriert werden können.

Drinnen gibts AMG-übliche Noblesse, digitale Instrumente und den C-Klasse-üblichen grossen Touchscreen. Von aussen scheints nur bei Spoilern, Schwellern und Lufteinlässen Unterschiede zu den normalen C-Klassen zu geben – stimmt aber nicht: Als C 63 S E Performance sind Limousine und der Kombi namens T-Modell (im Bild) satte 8,3 Zentimeter länger, fast acht breiter und haben einen Zentimeter mehr Radstand. Trotzdem wirds knapp im Kofferraum, weil sich dort die Batterie breit macht und in der Limousine zusätzlich für eine Stufe im Ladeboden sorgt: Mit bloss 324 Litern Ladevolumen bei aufgestellten Rücksitzlehnen fährt diese AMG-C-Klasse ganz am Ende aller Mittelklasse-Kombis.

Die Kundschaft wirds verschmerzen. Los gehts mit dem Mercedes-AMG C 63 S E Performance aber erst im Sommer 2023. Deshalb stehen auch die Preise noch nicht fest.

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