BMW M3 Touring
Endlich!

28. Juni 2022
Stolze 36 Jahre Geduld brauchten die M3-Fans. Seit der ersten Generation von 1986 gab es BMWs Mittelklasse-Sportler noch nie als Kombi. Ab November ist es jetzt soweit.
Wenn schon, denn schon: Mit dem allerersten M3 Touring in der 36-jährigen Geschichte des M3 stellt BMW gleich einen Rundenrekord auf der Nürburgring-Nordschleife auf. Mit 7:35,060 ist er der schnellste Kombi in der Eifel. Wieso es so lange dauerte, wenn sie es bei BMW doch können? Weil es lange am Allradantrieb fehlte! Den gibt es passend zum M3 erst jetzt, und er konnte samt Hinterachse von der Limousine übernommen werden.
Aber den Touring gibts nur in der Competition-Variante – mit Achtgang-Automatik, 510 PS (375 kW) und 650 Newtonmetern. BMW legt mit Blick auf die Konkurrenz mächtig nach: um 60 PS gegenüber dem direkten Konkurrenten Audi RS4 Avant. Aber der Mercedes-AMG C 63 auf Basis der C-Klasse dürfte bald beide übertrumpfen – mit Vierzylinder-Benziner, aber dank Plug-in-Hybrid.
Dennoch war nicht der Antrieb die grösste Herausforderung: Dem M3 Touring fehlt die Hutablage der Limousine – und damit die Verbindung zwischen den C-Säulen, die eine Karosserie erst so richtig steif und stabil macht. Also wurde hinter der Hinterachse mächtig verstärkt, ohne das Ladevolumen von 500 bis 1510 Litern dabei einzuschränken. Trotzdem: Ein Panorama-Glasdach gibts deshalb nicht, damit wenigstens das Dach volle Festigkeit behält. Macht auch Sinn wegen des Gewichts, denn der Kombi ist mit 1865 sowieso schon 85 Kilo schwerer als der M3-Viertürer.
Wichtiger als das Ladetalent bleiben beim M3 Touring aber die Fahreigenschaften. Der Allradantrieb sorgt dafür, dass aus dem Stand nach nur 3,6 Sekunden die 100 km/h erreicht sind und es mit optionalem «M Drivers Package» bis maximal 280 km/h weiter geht. Weil der Kombi-M3 hinten 285 Millimeter breite Pneus trägt, wurden die Kotflügel mit Folie überzogen – damits keine Steinschlag-Schäden gibt.
Das Fahrwerk wurde speziell auf den schnellen Kombi abgestimmt. Der Allradantrieb favorisiert die Hinterachse mit aktivem Differenzial und lässt sich vom Fahrer sogar konfigurieren: Alle Viere, alle Viere mit Sport oder auch reiner Hinterradantrieb – aber nur bei deaktivierter Fahrstabilitäts-Regelung, was nicht zu empfehlen ist.
Interieur, Cockpit und Infotainment werden vom M3 übernommen. Letzteres kommt mit Touchscreen, grossen App-Kacheln und dem noch immer ziemlich perfekten Dreh-Drückrad für die Bedienung. Statt analogen Instrumenten informieren sichelförmige Anzeigen im virtuellen Cockpit oder das Head-up-Display. Bestellbar ist der BMW M3 Touring ab September, los gehts mit der Produktion im November 2022. Die Preise starten bei 127'400 Franken – 2300 Franken höher als bei der gleich motorisierten M3-Limousine.