Hypersportler mit F1-Genen
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Aston Martin Valhalla

Hypersportler mit F1-Genen

8. Dezember 2022

Aston Martins neuer Valhalla hat über 1000 PS und rast in 2,5 Sekunden auf Tempo 100. Er ist ein Schwestermodell des Mercedes-AMG One, will aber eigenständig wahrgenommen werden.

Eigenständig? Für einmal keine leeren Worte. Die britische Traditionsmarke übernahm vom Mercedes-AMG One lediglich den Block des F1-Motors und die Kurbelwelle. Den ganzen Rest entwickelten und bauten die Ingenieure von Aston Martin für ihren Valhalla selbst.

Das braucht natürlich Zeit. Deshalb ist der Hypersportler mit Plug-in-Hybrid-Antrieb zum Zeitpunkt der Vorstellung noch nicht ganz fertig entwickelt. Das lassen die technischen Daten aber schnell vergessen. Die Kombination aus Verbrenner und zwei E-Motoren befeuert den Valhalla mit mehr als 1000 PS (735 kW), lässt den 1,5 Tonnen schweren Allradler in 2,5 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h spurten und schiebt weiter bis zur Spitze von 350 km/h. Zum Vergleich: Der AMG One bringt es auf 1063 PS (782 kW), absolviert den Standardsprint in 2,9 Sekunden und wird maximal 352 km/h schnell.

Üppige 800 PS liefert der Vierliter-V8 mit zwei Turboladern, den es im Prinzip auch bei Mercedes gibt – allerdings mit weniger Leistung. Das Plus holen die Aston-Ingenieure unter anderem mit Luft- statt Wasserkühlung und einer ausgefeilten Thermik raus – dafür ist auch die Hutze auf dem Heck nötig. Weil es unter der flachen Aussenhülle sehr eng zugeht, sorgt das kleinste 8-Stufen-Automatikgetriebe der Welt für die Kraftübertragung.

Bei der Batterie setzt Aston Martin ebenfalls auf einen anderen Zulieferer als Mercedes. Die Akkupakete befinden sich für optimale Gewichtsverteilung an der Vorder- und Hinterachse. Pro Achse gibts je einen Elektromotor, die zusammen 212 PS (156 kW) beisteuern. Rein elektrisch kommt der Hyper-Sportler rund 15 Kilometer weit und wird maximal 130 km/h schnell. Bloss ist das nicht der Sinn der Elektrifizierung: Stromern soll der Valhalla nur beim Rangieren und Ausparkieren. Viel mehr sollen die E-Maschinen beim Spurten und bei der Energie-Rückgewinnung helfen.

Vor allem in Fahrwerk und Aerodynamik steckt einiges an F1-Technik. Der vierfache Weltmeister Sebastian Vettel und Nico Hülkenberg, der Mick Schumacher für die kommende Saison aus seinem Cockpit beim Haas-Team verdrängt hat, halfen bei der Abstimmung, um den Valhalla so agil wie einen F1-Boliden zu machen. Die stark nach innen gezogenen Schweller erinnern an die Seitenkästen der F1-Renner. Der Fahrer liegt nahezu im Cockpit und die Pedale sind etwas höher positioniert als die Hüfte des Fahrers im Sitz. Für einen problemlosen Einstieg sorgen die Flügeltüren. Überraschend: bei aller Optimierung auf irre Fahrleistungen gibts im Cockpit sogar zwei Bildschirme.

Die ersten Aston Martin Valhalla sollen 2024 ausgeliefert werden. Der Preis für den Hypersportler beginnt ab 833'000 Euro. Gut betuchte Sammler und Liebhaber können noch zugreifen. Erst zwei Drittel des Valhalla-Kontingents sind verkauft.

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