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Toyota bZ4X

Japanischer Sonnenanbeter

16. November 2021

Nächstes Jahr startet mit dem bZ4X der erste reine Stromer von Toyota. Und der kleine Crossover des grössten Autobauers der Welt ist ein echter Sonnenanbeter: Mit Solardach braucht er (fast) keine Ladesäule!

Bisher war die Elektromobilität ein Stiefkind bei Toyota. Nachdem Toyota mit dem Prius zum Hybrid-Pionier und mit dem Mirai zum Wasserstoff-Pionier geworden war, gehen die Japaner den nächsten Schritt. Nächsten Frühling bringt Toyota sein erstes Elektroauto: den bZ4X. Dabei lanciert Toyota à la Hyundai (Ioniq) und VW (ID) eine Submarke: bZ. Was für «beyond Zero» (dt. «jenseits Null» bezüglich Emissionen) steht. Auch beim Segment schwimmt Toyota mit dem Strom. Statt in eine Klasse vorzustossen, in der es noch keine Elektroautos gibt, ist auch der bZ4X ein SUV.

Optisch entspricht der Stromer praktisch der vor einem halben Jahr vorgestellten Studie. Entsprechend hebt er sich etwas von den bisherigen Toyota-Modellen ab. Die eigenständige Front soll das Erkennungsmerkmal werden, die Japaner nennen es «Hammerkopf»-Form. Sie zeichnet sich durch eine spitze Front und schmale LED-Tagfahrlichter aus. Am Heck fällt das LED-Band auf, das auch als Abrisskante dient. Geschmacksache bleiben grosse schwarze Plastik-Kotflügel, die die SUV-Robustheit hervorheben sollen.

Der bZ4X hat ähnliche Dimensionen wie der 4,60 Meter lange RAV4. Er ist allerdings 8,5 Zentimeter flacher und hat wegen der Batterie im Unterboden einen 16 Zentimeter längeren Radstand. Das soll Fondspassagieren mit viel Beinfreiheit zugute kommen. Das Ladevolumen beträgt 452 Liter. Im Cockpit setzt Toyota neu auf eine Anordnung ähnlich wie bei Peugeot: Die digitalen Instrumente sind hoch platziert, und man schaut über statt durch das Lenkrad darauf.

Den ersten Elektro-Toyota gibt es mit 204 PS (150 kW), 265 Nm und Frontantrieb oder als 4x4 mit 218 PS (160 kW) und 336 Nm. Die beiden sollen in 8,4 beziehungsweise 7,7 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen – das sind allerdings noch vorläufige Werte. Die Spitze ist je bei 160 km/h abgeriegelt.

Die Allrad-Variante des bZ4X besitzt an jeder Achse einen Elektromotor mit je 109 PS (80 kW), die je nach Grip einzeln angesteuert werden können. Das 4x4-System hat Toyota mit Subaru entwickelt, und es kommt auch im Elektro-SUV Solterra des Partners Subaru zum Einsatz.

Der Akku hat eine Kapazität von 71,4 kWh. Damit sollen über 450 Kilometer Reichweite nach WLTP möglich sein. Doch die definitiven Werte stehen noch nicht fest. Toyota verspricht eine möglichst langlebige Batterie. Sie soll nach zehn Jahren oder 240'000 Kilometern immer noch mit 90 Prozent der Leistung arbeiten.

Am Schnelllader kann der bZ4X mit maximal 150 kW Strom saugen. Damit erstarkt der Akku in 30 Minuten wieder zu 80 Prozent. Ein 11-kW-Dreiphasen-Ladegerät für eine Wallbox wird allerdings erst mit einem Jahr Verspätung erhältlich sein. Optional gibt es den Elektro-SUV mit einem Solardach. Dieses versorgt die Batterie während der Fahrt und im Stand mit zusätzlichem Strom. Laut Toyota soll das pro Jahr bis zu 1800 Kilometer Reichweite ermöglichen, die nicht übers Kabel geladen werden muss.

Der erste Stromer aus Japan rollt im zweiten Quartal 2022 in die Schweiz. Im Verlauf des Dezember startet die Onlinereservierung. Die Preise für den Toyota bZ4X stehen aber noch nicht fest.

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