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Ferrari 296 GTB

Power-Plug-in mit 883 PS

29. Juni 2021

Der jüngste Ferrari hat zwar nur noch einen V6-Motor. Dafür kommt der zweite Plug-in-Hybrid aus Maranello auf eindrückliche 883 PS! Fahrspass dürfte im Ferrari 296 GTB garantiert sein.

Mögen andere Boliden aus Maranello (I) brachialer, böser, bulliger sein – kein Ferrari soll so viel vom oft beschworenen Fahrspass bieten wie der 296 GTB. Beim nagelneuen Sechszylinder-Zweisitzer mit Plug-in-Hybridantrieb haben sich die Entwickler auf die guten, alten Basics des Sportwagenbaus konzentriert: Leichtbau, ein tiefer Schwerpunkt, optimale Aerodynamik und knappe Aussenmasse. Und auf den Sound – nicht zum Posen, sondern um den Fahrer einzubeziehen. Bassiger Ton in tiefen Drehzahlen, metallisches Kreischen bei hohen bringt optimale akustische Rückmeldung. Länge der Endrohre und Kat-Position seien entscheidend. Und ein Röhrensystem, das den Motorklang vom Block in den Innenraum trägt. Dieser Ferrari dürfte drinnen heftiger tönen als draussen.

Herzstück ist der erste Sechszylinder für einen Strassen-Ferrari – die wurden bisher nur in Rennwagen eingebaut. Der V6 erklärt auch den Modellnamen 296: Die 29 für Hubraum in Dezilitern (obwohl es aufgerundet ein Dreiliter wäre), 6 für die Zylinderzahl. Die Brennräume sind für extraflache Abmessungen und mehr Laufruhe im 120-Grad-Winkel angeordnet, weshalb auch genug Platz für zwei Turbos obenauf bleibt. Mit 663 PS liefert der V6 die höchste Literleistung eines Verbrenners überhaupt: Man stelle sich einen Ford Focus mit Einliter und dabei 221 PS vor.

Zusätzlich ergänzt ein 167-PS-Elektromotor den Benziner zum Plug-in-Hybrid, der dank einer 7,45 kWh fassenden Batterie 25 Kilometer rein elektrisches Fahren (etwa nachts beim Heimkommen in der schlafenden Nachbarschaft) erlaubt, beim Beschleunigen boostet und beim Bremsen rekuperiert. Zum Stopp aus Tempo 200 genügen dem 296 GTB so 107 Meter. Zum Verbrauch gibt es aber noch keine Infos.

Für die Form guckten die Designer beim Ferrari 250 LM von 1963 ab: keine scharfen Knicke und Falten, lieber sanfte Rundungen, um die Luft möglichst glatt ums Auto zu bringen. Deshalb konnten sie sich einen auffälligen Heckspoiler sparen. Falls nötig, fährt eine Art Luftklappe im Heck aus und sorgt für mehr Abtrieb.

Eine Herausforderung ist das Temperatur-Management. Bis zu 900 Grad Celsius heiss werden einzelne Motorpartien und bei Volllast geraten die Turbos unter der Heckhaube ins Glühen. Bunt gelackt wird nur der untere Karosserieteil, der Rest ist schwarz, um das Auto optisch schlanker zu machen. Im Interieur wird es volldigital und knapp – der 296er ist ja eine Fahrmaschine, kein Reisegleiter.

Mit dem 296 GTB startet Ferrari in ein neues Segment; er ersetzt keines der Alt-Modelle. Schweizer Preise gibt es noch nicht; in Italien soll der 296 GTB Anfang 2022 bei 269'000 Euro (umgerechnet knapp 295'000 Fr.) starten.

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